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GFHEV

Reproduktionsgenetik / Pränatale Medizin

Koordinator

Univ.-Prof. Dr. med. Frank Tüttelmann Direktor

Kontaktieren

Centrum für Medizinische Genetik, Klinik für Medizinische Genetik, Institut für Reproduktionsgenetik

Universität und Universitätsklinikum Münster
Vesaliusweg 12-14
48149 Münster

Website

Beschreibung der Erkrankungsgruppe

Zum Themenfeld der Reproduktionsgenetik gehören insbesondere der unerfüllte Kinderwunsch mit Störungen der Fertilität auf weiblicher und männlicher Seite, darin eingeschlossen spezifische Krankheitsbilder wie Prämature Ovarialinsuffizienz (POI), XX-/XY-Gonadendysgenesie, Hypospadie, endokrine Erkrankungen wie Adrenogenitales Syndrom (AGS) und Kallmann-Syndrom/Hypogonadotroper Hypogonadismus, ebenso wie wiederholte Fehlgeburten und seltene, teilweise syndromale Erkrankungen wie Differences of Sexual Development (DSD), Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser Syndrom (MRKH), Fusionsstörungen der Müllerschen Gänge, Androgeninsensitivität und XX-Männer. Es finden sich immer mehr Hinweise, dass auch Störungen epigenetischer Mechanismen zu einem Teil der vorgenannten Krankheitsbilder führen.

Die vielfältigen Möglichkeiten der medizinisch-assistierten Reproduktion (MAR) und pränatalen Diagnostik (PID, siehe auch AK PID) bis hin zur Präimplantationsdiagnostik (AK PID) sind mit dem Thema Reproduktion eng verbunden.

Spezialisierte humangenetische Sprechstunden

Aachen: Institut für Humangenetik | Universitätsklinikum der RWTH

Prof. Dr. rer. nat. Thomas Eggermann,
OA Dr. med. Miriam Elbracht

Ursachenabklärung von Schwangerschaftskomplikationen in Zusammenhang mit Störungen des Genomic Imprinting

Neben den allgemeinen Aufgaben im Rahmen der humangenetischen Patientenversorgung bei Fragen der Reproduktions- und Pränatalmedizin liegt der Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe in der Ursachenabklärung von Schwangerschaftskomplikationen, die in Zusammenhang mit Störungen des Genomic Imprinting stehen. Neben der (molekular)genetischen Analytik im pränatalen Kontext beschäftigt sich das Team insbesondere mit maternalen Effektgenen, in denen pathogene Varianten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Kinder mit Imprintingstörungen (Beckwith-Wiedemann-, Silver-Russell-Syndrom), Aneuploidien, Fehlgeburten und hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen einhergehen (zur Übersicht: Elbracht et al., 2020).

Die Arbeiten sind eingebettet in nationale und internationale Kooperationen (ehemals COST Action BM1208).

Innsbruck: Institut für Humangenetik | Medizinische Universität

Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn

Münster: Sektion für Reproduktionsgenetik | Universitätsklinikum Münster

Prof. Dr. med. Frank Tüttelmann

Spezialsprechstunde für gesamtes Spektrum der Reproduktionsgenetik

Forschung, Diagnostik und Therapie in der Reproduktion haben in Münster eine lange Tradition. Dazu arbeiten das Centrum für Medizinische Genetik (https://medizin.uni-muenster.de/cmg), inkl. dem Institut für Reproduktionsgenetik (https://reprogenetik.de) und das Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (https://www.medizin.uni-muenster.de/cera) eng zusammen. Ein Schwerpunkt sind reproduktionsgenetische Themen von der ungewollten Kinderlosigkeit und habituellen Aborten bis zu selten Krankheitsbildern, die die Reproduktive Gesundheit beeinträchtigen. Die Forschungsaktivitäten sind unter dem Überbegriff Reproduction.MS (https://reproduction.ms) zusammengefasst. In der Klinik für Medizinische Genetik werden die entsprechenden Themen in einer Spezialsprechstunde versorgt.

Würzburg: Institut für Humangenetik der Universität Würzburg

Univ.-Prof. Dr. Thomas Haaf 

Effekte von assistierten Reproduktionstechniken auf das Epigenom von Keimzellen und der damit gezeugten Embryonen/Nachkommen

Epigenetische Informationen werden nicht von der DNA-Sequenz selbst kodiert, sondern durch reversible biochemische Modifikationen der DNA und/oder Histone. Bei Säugetieren findet sowohl in der Keimbahn als auch in der frühen Embryogenese eine genomweite epigenetische Reprogrammierung statt. Durch stochastische, genetische und/oder Umweltfaktoren induzierte Fehler (Epimutationen) in diesem hoch­koordinierten Prozess können zu Krankheiten beitragen. Die Arbeitsgruppe analysiert u.a. die Effekte von assistierten Reproduktionstechniken auf das Epigenom von Keimzellen und der damit gezeugten Embryonen/Nachkommen. Eine fehlerhafte Programmierung des fetalen Metabolismus in utero (z.B. bei maternaler Unter- oder Überernährung) erhöht das Risiko für viele Volkskrankheiten im Erwachsenenalter. Außerdem untersuchen wir den Einfluss von väterlichen Faktoren, insbesondere Alter und Body Mass Index auf das Spermien-Epigenom und die nächste Generation. Da solche Untersuchungen beim Menschen nur begrenzt möglich sind, kommen auch verschiedene Tiermodelle (Neuweltaffe, Rind und Maus) zum Einsatz.

Forschungsaktivitäten